Die Mühlen von Andelfingen
Für die Dörfer der Pfarrei Andelfingen bildete der Flecken Andelfingen früh schon auch den Sammelpunkt für die Verarbeitung des Getreides zu Mehl. Das ums Jahr 1306 entstandene Habsburger Urbar verzeichnet bereits drei Mühlen als herrschaftliche Lehen: Die auch in der Öffnung erwähnte Lindenmühle, die Obermühle und die Freimühle, später Haldenmühle genannt. Im Jahre 1450 waren vier Mühlen in Tätigkeit, neben den drei alten noch die Steinmühle, 1555 auch die Untermühle und 1849 kam noch die Neumühle hinzu, so dass von da an in Andelfingen sechs Mühlen betrieben wurden, von denen freilich einige Jahrzehnte später vier den Betrieb einstellten.
Heute sind noch die Obermühle und die Haldenmühle in Tätigkeit, die sich also bereits auf mehr als sechs Jahrhunderte erstreckt. Allen sechs Mühlen verlieh der stets wasserreiche Mühlebach das erforderliche Lebenselement, das weder in kalten noch in trockenen Zeiten versiegt. Ein Chronist berichtet, dass man im kalten Winter 1514, da der Zürichsee und der Rhein bei Schaffhausen zugefroren waren, und die Müller von Winterthur etwa zwei Wochen lang nicht mehr mahlen konnten, von Schaffhausen und andern Orten nach Andelfingen zur Mühle fuhren.
